Was ist Supergau für zeitgenössische Künste & welche Idee steckt dahinter?
Nach dem Flachgau und dem Lungau wird nun auch der Pinzgau ein Supergau für zeitgenössische Künste. 12 Haltestellen zwischen Krimml und Kaprun verweisen auf die oft ungewöhnlichen Orte, an denen die Projekte der Künstler*innen erlebbar werden.
Supergau ist eine imaginäre Landschaft und legt sich temporär begrenzt während des Festivals wie eine zweite Ebene über die bestehende Topographie der Salzburger Bezirke (sprachgebräuchlich und historisch vorbelastet Gaue genannt). Im Supergau werden Wald- und Wiesenlandschaft, Berglandschaft, Häuserlandschaft, Asphalt- und Betonlandschaft zur Bühne, zum künstlerischen Aktionsfeld. 10 Tage lang werden diese Räume durch KünstlerInnen neu eingerichtet und bespielt.
Wer kann mir Fragen zum Supergau beantworten?
In unserem Infokiosk in Mittersill (Hintergasse 2, 5730 Mittersill) gibt es während des Festivals vom 23.Mai bis zum 01.Juni alle Informationen zum Festival. Geöffnet täglich von 12:00 – 18:00. Zusätzlich könnt ihr den Infokiosk unter der Telefonnummer: +43 660 3418044 erreichen.
Tagesaktuelle Informationen gibt es online auf dieser Website und auch bei Instagram unter @supergau_festival.
Das Programm, unsere Wanderkarte, gibt an allen Projektorten und sowieso auch im Infokiosk. Darin ist der Programmplan zu finden, die Wanderkarte mit den eingezeichneten Projektorten, die Projektbeschreibungen sowie alles zu den Supertours und sonstigem Rahmenprogramm. Hier findest du den Programmplan zum herunterladen.
Wie bekomme ich Karten für das Festival/ Wieviel kostet es?
Für alle Projekte des Supergau Festivals gilt: Eintritt frei!
Es gibt auch keine Begrenzung für Besuchende, aber für unsere Planung freuen wir uns über eine Anmeldung für die Supertours, unsere geführten Touren: Entweder per Email an anmeldung@supergau.org oder unter der Telefonnummer +43 660 3418044. Natürlich könnt ihr aber auch da immer spontan dazukommen.
Die Fahrt ins Habachtal zu den Projekten „icEscape“ und „Die Quellen“ ist lediglich über eine drei stündige Wanderung oder mit dem Shuttle „Smaragdexpress“ zu erreichen. Der Bus kostet 10€ pro Fahrt und 18€ für Hin- und Rückfahrt. Eine begrenzte Anzahl kostenfreier Tickets gibt es jedoch im Infokiosk.
Wo gehe ich hin, wenn ich Lust auf ein geselliges Zusammenkommen habe?
Tagsüber ist das Projekt „Super Stadl“ von 14:00 bis 19:00 Uhr geöffnet und bietet immer Raum zum Verweilen in den neu belebten Heustadln: Im „Ruhestadl“ zum Entspannen oder auch bei der ein oder anderen Veranstaltung im „Showstadl“. Außerdem öffnet „Das Krimmler Witzefachgeschäft“ von 16:00 bis 20:00 seine Pforten und neben den neuesten Witzen gibt es dort auch immer Platz für ein kühles Getränk.
Abends werden auf dem Parkplatz der Kitzbühler Panoramabahn alte Autos in eine Disco verwandelt und von 17:00 bis 20:00 gibt es dort Cocktails und jede Menge Fun, Fun, Fun. Später, wenn es dunkel wird, taucht das Kollektiv Belwerk an verschiedenen Orten an ausgewählten Tagen zwischen 20:00 und 23:00 die Landschaft in neues Licht. Das Projekt wird begleitet von einem Forschungsbiwak, welcher Getränke dabeihat und zum Verweilen und Beobachten einlädt.
Was passiert, bei Wind und Wetter/Regen?
Grundsätzlich sind alle Projekte auf den Außenraum ausgelegt und somit findet erstmal alles wie geplant auch bei Regen statt. Falls sich das ändert gibt es nähere Infos dazu tagesaktuell im Infokiosk, auf der Website im Programm und auf Instagram unter @supergau_festival.
Falls es mal stärker regnen sollte, werden die beiden Theater-Projekte „Die Anhörung/naturalis_persona“ und „Der Original Pinzgauer Almabtrieb“ wahrscheinlich auf einen der beiden Festival-Sonntage verschoben werden (25.Mai oder 01.Juni). Auch dazu tagesaktuelle Details im Infokiosk, der Website und auf Instagram.
Die Projekte „Die Quellen“ und „icEscape“ finden auf ca. 1.800 Metern im Habachtal statt und es kann dort kalt werden. Hier gilt: Wasserfestes Schuhwerk, warme Kleidung und gegebenenfalls Wechselkleidung mitbringen. Ab dem zweiten Wochenende gibt es dort die Möglichkeit in dem entstandenen Bad zu baden – hierzu gerne Badesachen und Handtücher mitbringen.
Wie komme ich in den Pinzgau und vor Ort von A nach B?
Das Festival stellt ab dem 19.Mai kostenfreie Tickets zum Download auf der Website unter Mobilität zur Verfügung. Von den Salzburger Verkehrsbetrieben gibt es sowohl Tickets für das gesamte Salzburger Land für die Anreise aus der Stadt Salzburg und auch nur für die Region Pinzgau für die Fortbewegung zwischen den Projekten.
Außerdem haben wir die Idee „supermobil“ aus den letzten beiden Festivals auch in den Pinzgau mitgebracht: Wir möchten gemeinsam Fahren, Gefährt teilen und das Mitfahren fördern. Eine ressourcenbewusste Fortbewegung ist Grund genug, während des Festivals (und auch danach!) „supermobil“ zu sein. Mit unseren Stickern macht Ihr Eure Bereitschaft sichtbar, eine Mitfahrgelegenheit zu bieten oder auch den Wunsch, mitfahren zu dürfen. Textil- und Autosticker sind im Infokiosk erhältlich. Die Projekt-Bushaltestellen fungieren dabei als Treffpunkte.
Falls ihr nicht allein unterwegs sein wollt, könnt ihr gerne auch mit unseren „Supertours“ gemeinsam das Festival erkunden und Einblicke hinter die Kulissen bekommen.
Wo und wie geht es ohne Stolpern mit Gefährt auf Rädern zum Event? Was ist, wenn ich besser hören kann als sehen?
Gerne helfen wir im Infokiosk mit der genauen Planung des Festivalbesuches und unterstützen bei Bedarf auch bei der Anreise. Hier eine Auflistung der Gegebenheiten an den jeweiligen Projektorten:
- „Das Krimmler Witzefachgeschäft“: Das Projekt ist über eine etwas unebene Zufahrt zu erreichen, Parkplätze sind direkt am Projektort.
- Projekt „icEscape“: Die verschiedenen Soundinstallationen sind Teil eines ca. 1,5-stündigem Wanderweg oben im Habachtal. Hier ist Trittsicherheit und festes Schuhwerk erforderlich. Eine Talstation des Projektes findet sich im Museum Bramberg und ist am Sonntag, den 25.Mai im Rahmen des Salzburger Museumswochenendes auch kostenfrei und barrierefrei begehbar.
- „Die Quellen“: Idee des Projektes ist es gemeinsam einen Staudamm im Habachtal zu bauen, hier ist Trittsicherheit und festes, wasserdichtes Schuhwerk erforderlich. Gerne Wechselkleidung und Handtücher mitbringen.
- Das Projekt „Alles hat ein Ende“ ist eine Videoinstallation, die grundsätzlich auch von der Straße aus zu sehen ist.
- Das Projekt „insecure landscapes“ ist eine Lichtinstallation und kann und soll auch aus der Ferne von ebener Fläche aus zu sehen sein.
- Das Projekt „Happy Hour in der Disco Coupé“ ist auf einem großen, flachen Parkplatz und lässt sich barrierearm erreichen
- Für die Bustour „detours“ ist ebenfalls Trittsicherheit und festes Schuhwerk notwendig, da der Bus temporär für kleine Interventionen auch verlassen wird.
- Der Showstadl des Projektes „Super Stadl“ ist ebenerdig über eine Straße zu besuchen. Zu den restlichen Stadln (Ruhestadl, Bergstadl und Versammelstadl) führt der Weg über Wiesen.
- Das gemeinsame Brettchenweben des Projektes „Anbandeln“ findet barrierearm auf meist asphaltierten Flächen statt. Auch die Abschlusslesung kann barrierefrei im Haus der Senioren besucht werden.
- Die Audioinstallation „Wohnoase 2057“ ist auf einer unebenen Wiese und lediglich durch nahes Herantreten zu hören.
- Die beiden Projekte „Der Original Pinzgauer Almabtrieb“ und „Die Anhörung/naturalis_persona“ sind performative Spaziergänge und finden nicht ausschließlich auf ebener Fläche statt.
Wer steckt hinter dem Festival?
Supergau wird vom Land Salzburg veranstaltet und setzt eine zentrale Maßnahme im Rahmen des Kulturentwicklungsplans KEP Land Salzburg um. Das Land Salzburg bekennt sich damit ausdrücklich zur Förderung der zeitgenössischen Kunstproduktion, mit der Neues gedacht, entwickelt, umgesetzt und gezeigt wird.
Supergau ist befreit von der vermeintlichen Dominanz der Stadt mit ihren programmierten Kulturräumen, befreit von städtischen Museen, Theatern, Kleinkunstbühnen, die gefüllt werden müssen mit Zielpublikum. Befreit vom Begriff des öffentlichen Raums, denn Supergau kennt nur Landschaft.
Welche KünstlerInnen werden Teil des Supergau Festivals 2025 im Pinzgau sein?
Andre Mayr, Marlene Mayr (Dekonstrukt) – Linz
Benedikt Alphart, Roman Gavryliuk – Wien, Ukraine
Café Ibiza (Gabriel Jacobs, Alexander Klapsch, Antonia Leicht, Konrad Schlüter, Sophie Schwarz) – Rotterdam, Berlin, Wien
Detours (Anja Fritz und Silvia Gioberti (Guerilla Architects), Berit Fischer, Leon Klaßen) – Berlin
HB & Töchter: Marlene Hauser, Flora Besenbäck, Academy of Fine Brass, Johannes Gierlinger, Georg Haider, Barbara Juch, Julia Müllner, Simon Nagy, Johanna Steindl, Elias Stemeseder, Katarina Maria Trenk – Wien
Julia Schäfer – Stuttgart
Lola Göller, Flavio Degen – Berlin
Nora Grundtner, Katharina J. Ferner, Marlen Mairhofer – Salzburg
Pioniersplanters (Laurens Decoster, Bert Joostens, Sander Wallays) – Belgien
TEMPORA / Veronika Glatzner (Sebastian Eckl, Veronika Glatzner, Julie Guigonis, Bernhard Höchtel, Phillipp Laabmayr, Laura Malmberg, Didi Resch, Paul Sturminger, Alice Peterhans) – Salzburg, Wien
Kollektiv Belwerk: Tillmann Gebauer, Constantin Graw, Theresa Buchberger, Antonia Schlaich, Julian Linden – Weimar
Die Witzpartie (Pia Hofmann, Melanie Hofmann, Susanne Pöchacker, Michael Liehmann) – Krimml
Wie wurden die KünstlerInnen ausgewählt?
Aus über 500 Einreichungen wurden die oben gelisteten KünstlerInnen durch eine unabhängige Jury ausgewählt. Die Spartenoffenheit des Festivals spiegelt sich in der Jury Besetzung wider und es war uns wichtig sowohl Perspektiven aus dem Pinzgau als auch von außen dabei zu haben. Die folgenden Menschen waren Teil der Jury für die Supergau Ausgabe 2025 im Pinzgau:
Alex Römer (Architekt, Initiator und Mitglied des Kollektivs Constructlab, Berlin)
Cornelia Anhaus (Dramaturgin, Kuratorin, eh. Leiterin des Theaters Werk X-Petersplatz, Wien, gebürtige Pinzgauerin)
Jakob Dietrich (Geschäftsführer des Künstler*innenkollektivs qujOchÖ, Leiter des Kunstraums MEMPHIS in Linz, Leiter des Festivals LINZ FMR)
Laila Huber (Kulturanthropologin, Leiterin der Galerie pro arte, Projektmitarbeiterin an der Uni Graz)
Lukas Bofinger (Vegetationsökologe, Künstler, eh. Mitarbeiter der Landesumweltanwaltschaft in Salzburg)
Tina Heine (künstlerische Leiterin von Supergau, Hamburg)
Wie kann ich mich auch außerhalb einer künstlerischen Einrichung am Projekt Supergau beteiligen?
Das Festival stellt den Abschluss eines Prozesses dar, der bereits ein Jahr zuvor mit der ersten Künstler*innen Residenz im jeweiligen Gau beginnt. Geplant sind in diesem Zeitraum mehrere Aufenthalte und Arbeitsphasen vor Ort. Wir möchten lokale Kulturakteuer*innen mit anderen nationalen wie internationalen Künstler*innen verbinden und eine gemeinsame Plattform bieten. Viele künstlerische Projekte setzen auf lokale Kooperationen und Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort oder sind in ihrer Ausgestaltung ortsspezifisch. Wir freuen uns über jegliche Bereitschaft und Offenheit bezüglich einer möglichen Zusammenarbeit: Dabei ist jeder Insider Tipp hilfreich und spannender Austausch über Themen und Wissenswertes willkommen.
Wie kommt der Name zustande?
Gau ist ein mehrdeutiger Begriff für Landschaft, Region oder Verwaltungseinheit. Er kommt vermutlich vom althochdeutschen Wort gouwe, gouwi – das Wort ist verwandt mit Aue, einer reich bewässerten, fruchtbaren Landschaft. Der seit dem 2. Weltkrieg negativ belegte Gau Begriff, der dennoch diesen Bezirken anhängt (Lungau, Pinzgau Flachgau, Tennengau und Pongau) wird mit dem Kunstprojekt neu aufgeladen, weil es einfach super Landschaften für die Künste sind. Der Supergau als Landschaft hat absolut nichts mit dem SuperGAU (Größter Anzunehmender Unfall) zu tun – und wird auch nicht so geschrieben.
Wie oft findet das Festival statt und wo & wann das nächste Mal?
Bis 2029 soll alle zwei Jahre ein anderer Bezirk in Salzburg bespielt werden. Premiere feierte das biennale Festival 2021 im Flachgau und verwandelte 2023 den Lungau in einen Supergau für zeitgenössische Künste. 2025 findet das Festival seine Fortsetzung vom 23.Mai bis zum 01.Juni im Pinzgau.
Wo finde ich Informationen zu den Festivals im Flachgau und im Lungau sowie Einblicke zu den Projekten?
Alle Infos zu den Projekten 2023 im Lungau finden sich hier, alle Infos zu den Projekten 2021 im Flachgau finden sich hier. Wer noch weiter stöbern und in den Supergau 2023 reisen will, kann im Magazin Eindrücke und Einblicke hören, sehen und lesen…
Wo finde ich Pressestimmen und Pressematerial?
All dies findet sich hinter dem Presse-Button. Weitere spannende Einblicke und Ausblicke gibt’s in unserem Magazin.